EMPB

In der Fertigungsindustrie ist die Qualität von Produkten von größter Bedeutung. Der Erstmuster-Prüfbericht (EMPB) spielt dabei eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass ein Produkt den Anforderungen des Kunden entspricht.

Der Erstmuster-Prüfbericht ist ein Dokument, das im Rahmen des Bemusterungsprozesses von Produktionsteilen und Produkten erstellt wird. Er dient als Nachweis dafür, dass ein Produkt oder Bauteil den Anforderungen und Erwartungen des Kunden entspricht, bevor es in die Serienfertigung geht.

Der EMPB ist ein essenzielles Instrument in der Qualitätssicherung und im Bemusterungsprozess. Durch die Einhaltung der entsprechenden Richtlinien und Normen können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Produkte die Erwartungen und Anforderungen ihrer Kunden erfüllen und somit eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Lieferant und Kunde ermöglichen. Eine gut durchgeführte Erstmusterung trägt zur Sicherstellung einer hohen Produktqualität und einer effizienten Fertigung bei, was letztendlich zu einer verbesserten Kundenzufriedenheit führt.

Vor der Serienproduktion von Produkten oder deren Bauteilen steht immer ein Entwicklungsprozess. Ein wichtiges, vielleicht sogar das wichtigste Element dieses Prozesses ist das letzte: Das Erstmuster. Ein Erstmuster ist die Umsetzung der Planungen. Es handelt sich dabei um die erste Version des Produkts, das unter realen Produktionsbedingungen erstellt wurde.

Ziel ist es, das Produkt vor der Serienproduktion zu testen, auf Qualitätsmängel zu prüfen und allgmeine Qualitätsforderungen zu kontrollieren. Ein Erstmuster dient dazu…

• … die Qualität und Leistungsfähigkeit des Produkts oder Bauteils sicherzustellen.
• … als Kommunikationsmittel zwischen Lieferant und Kunde zu dienen, da so die jeweilige Wahrnehmung und Erwartung des Produkts haptisch wird.
• … eine Grundlage für die Produktfreigabe und Serienfertigung zu schaffen.
• … als Referenzdokument für zukünftige Produktänderungen oder -anpassungen verwendet werden zu können.

Erstmuster-Prüfbereichte sind immer stark abhängig vom Produkt, welches geprüft werden muss. Daher variieren sie stark in Länge, Inhalt und besprochenen Aspekten. Trotzdem gibt es einige Elemente, die in den meisten Erstmuster-Prüfberichten zu finden sind.

Ein Erstmusterprüfbericht enthält in der Regel folgende Informationen:

• Technische Spezifikationen und Anforderungen des Kunden
• Soll- und Istwerte der geprüften Merkmale
• Dokumentation von Abweichungen und Korrekturmaßnahmen
• Ergebnisse von Tests und Prüfungen
• Freigabeentscheidung des Kunden

Ziel des Berichtes ist es, dem Kunden ein klares Bild zu vermitteln, ob das Produkt marktreif ist oder nicht. Im Falle von Mängeln soll er zudem anmerken, welche Verbesserungen notwendig sind. In einem guten Bericht finden sich daher alle Informationen, die bei der Erfüllung dieses Ziels helfen.

Der Erstmuster-Prüfbericht ist ein bedeutungsvolles Instrument des Qualitätsmanagements. Er ist aus verschiedenen Gründen wichtig in der Produktion.

Qualitätssicherung:

Dank des Prüfberichts kann die Qualität eines Produkts sichergestellt werden. Das Erstmuster ermöglicht es, das Produkt zu testeten und festzustellen, ob es überhaupt die erhoffte Qualität und Wirkweise hat. Nicht jedes Produkt, dass auf dem Papier wirkungsvoll erscheint, ist in der realen Produktion tatsächlich hochwertig.

Vermeiden von Mängeln:

Auch Mängel, Materialschwächen und Konzeptionsfehler legt der EMPB offen. Potenzielle Probleme können behoben werden, Fehler werden korrigiert. Durch den Bericht wird verhindert, dass in der Massenproduktion Geld für ein fehlerhaftes Produkt verschwendet wird.

Kosteineinsparung und Effizienz:

Im Bericht werden neben Fehlern auch Verbesserungspotenziale benannt. Damit kann das Produkt schon vor Veröffentlichung weiter verbessert werden. Günstigere Produktionsmöglichkeiten werden identifiziert und effizientere Produktionswege ermittelt. Zudem vermeiden die verhinderten Mängel unnötige Kosten.

Kundenzufriedenheit:

Der Kunde hat die Möglichkeit, sein Produkt zu begutachten. Dadurch kann er auf Missverständnisse oder Unstimmigkeiten beim Design hinweisen. Dank des EMPB hat er Übersicht über alle Soll- und Ist-Werte und sieht, wie seine Forderungen umgesetzt werden. Anpassungen, Änderungen oder Verbesserungswünsche können eingebracht werden.

Eine große Rolle spielt der Erstmusterprüfbericht in der Automobilindustrie. Weltweit werden Autos immer dezentraler produziert. Viele Hersteller setzen auf verschiedene Zulieferer und lange Lieferketten. Diese Entwicklung macht eine Regulation und Standardisierung notwendig.

Der amerikanische Automobilverband AIAG hat eine Richtlinie erstellt, den Production Part Approval Process (PPAP). Das ist ein strukturiertes Verfahren zur Bemusterung von Serienteilen in der amerikanischen Automobilindustrie.

Einzelteiltests in der Automobilindustrie

Der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) hat ebenfalls ein solches Verfahren entwickelt, den Produktionsprozess und Produktfreigabe (PPF).

PPAP und PPF sind in den jeweiligen Industrien fester Bestandteil der Produktion an allen Stellen der Lieferkette.

Mittlerweile wurde eine gemeinsame Norm mehrerer regionaler/nationaler Autoindustrien erstellt, die IATF 16949. Diese Norm ist eine Erweiterung der EN ISO 9001 und gilt v.a. in Europa und Nordamerika. Entwickelt wurde sie von der International Automotive Task Force. Heute sind nur noch nach dieser Norm Zertifizierungen von Autoherstellern möglich.

Die IATF 16949 regelt auch den Ablauf und die Gestlatung von Erstmuster-Prüfberichten. Für die Autmobilindustrie ist eine erfolgreiche Erstbemusterung unabdingbar für ein zertifiziertes Produkt.

Ein Erstmusterprüfbericht ist oft eine komplizierte Angelegenheit. Das liegt vor allem daran, dass jedes Produkt und jede Industrie verschieden sind. Neben der Prüfung muss also auch für jedes Produkt neu ein individueller Test erstellt und ausgefüllt werden.

Den erheblichen Arbeits- und Papieraufwand, der damit verbunden ist, kann eine EMPB-Software vermeiden. Eine solche Software hilft an vielen Stellen der Musterung. Sie verringert den Arbeitsaufwand und vereinfacht die Dokumentation, erleichtert das Verschicken und Gegenzeichnen des Tests sowie den Erhalt von Zertifikaten. Das ist möglich durch die einzelnen Funktionen einer solchen Software:

• standardisierte Formulare
• vorgefertigte Elemente, die nach Bedarf in das Formular eingefügt oder daraus entfernt werden können
• einfache Bedienung durch App
• Dokumentation mit Foto, Video etc. leicht über die App möglich
• Kompakte und übersichtliche Sammlung aller Daten und Dokumente
• leichtes Versenden des EMPB und aller Anhänge via App
• Wiederverwendbarkeit genutzter Formulare
• garantierte Einhaltung aller Normen und DIN-Richtlinien

In erster Linie erhöht eine EMPB-Software die Effizienz der Musterung und stellt eine Zertifizierung sicher. Darüber hinaus macht sie den gesamten Prozess übersichtlicher und nachvollziehbarer.

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