Industrie 4.0

Industrie 4.0: Evolution statt Revolution

Zwar deutet der Ausdruck „Revolution“ auf einen radikalen Wandel in der Produktionstechnik hin, jedoch werden die Auswirkungen erst nach und nach Einzug in die Produktionsbetriebe halten. Entgegen des Revolution-Begriffes wird der Weg, welcher uns zum Leitbild Industrie 4.0 führt, evolutionär verlaufen. So verliefen auch vorherige Umbrüchen in diesem Bereich.

Industrie 1.0: Die Dampfmaschine

Am Ende des 18. Jahrhunderts markierte die Erfindung der Dampfmaschine den Beginn der ersten industriellen Revolution. Menschliche Arbeitskraft durch Maschinen zu ersetzen war ein Novum. Dadurch war es möglich, den Fortschritt in das 19. Jahrhundert zu wagen und in größeren Stückzahlen zu produzieren als je zuvor.

Industrie 2.0: Das Fließband

Später führte der Zugang zu elektrischer Energie und die Einführung des Fließprinzips zur zweiten industriellen Revolution. Dieser Vorgang wurde schließlich im 20. Jahrhundert durch die Fließbandfertigung, welche die Arbeitsschritte in einzelne Prozesse unterteilte, verbessert. So konnten Mitarbeiter besser spezialisiert und Produktionskosten deutlich reduziert werden.

Industrie 3.0: Der Computer

In den 70er Jahren verlangten die Kunden bereits nach einer größeren Warendiversität bei gleichzeitig höherer Qualität. Diese veränderten Bedürfnisse verlangten danach, elektronische Elemente in den Produktionsprozess zu integrieren. Schnell wurden Teile des Fertigungsprozesses von Maschinen übernommen, was die dritte industrielle Revolution einläutete.

Industrie 4.0: Vernetzte Systeme

Heute befinden wir uns auf dem Übergang zur Industrie 4.0. Der Begriff wurde erstmals 2011 auf der Hannovermesse erwähnt. Dabei geht es darum, Menschen, Maschinen und industrielle Prozesse miteinander zu vernetzen. Die Industrie 4.0 hat also zum Ziel, IT mit Produktionstechnologien zu vereinen, sodass neue Leistungen und Produkte umgesetzt werden können. Neben den Wertschöpfungsprozessen werden sich auch Geschäftsmodelle verändern und neue Perspektiven für Beschäftigte schaffen. Zu den Chancen gehört beispielsweise, dass durch die Vernetzung verschiedener Unternehmen und Abteilungen Produktionsprozesse flexibilisiert werden. Damit lassen sich Bearbeitungssituationen jederzeit an an einen verändernden Produktmix anpassen.

Intelligente, vernetzte Systeme sollen diesen Wandel ermöglichen. Die technische Basis hierzu wurden bereits durch jahrelange Entwicklung auf den Gebieten der Softwaretechnik, Mechatronik und Elektronik geschaffen. Durch die zunehmende Vernetzung sind immer mehr Daten im Umlauf und es ergeben sich mehrere Schnittstellen. Vor diesem Hintergrund sind die Systeme vor Angriffen von Außen oder vor unbefugter Nutzung zu schützen. Daher zählt der Datenschutz und die IT-sicherheit zu den großen Herausforderungen des Konzepts.

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