HAZOP – Risikoanalyse entsprechend der IEC 61882 und der Norm ISO 14971

Bei HAZOP handelt es sich um ein Management-Instrument zur Risikoanalyse. Es bezieht sowohl die Ursache als auch die Folgen und Auswirkungen in die Untersuchung betrieblicher Risiken mit ein. HAZOP, kurz für Hazard and Operability, entspricht dem deutschen Pendant, dem PAAG Verfahren (Abk. für Prognose, Auffinden der Ursache, Abschätzen der Auswirkung, Gegenmaßnahmen).

Es ist ein von der ISO 14971 empfohlenes Verfahren zur Gefährdungsanalyse, das auch in der Norm IEC 61882 beschrieben wird. Zum besseren Verständnis: Bei der FMEA wird zunächst die Ursache eines Problems ermittelt, um dann gemäß dem Bottom-Up-Prinzip nach deren Wirkungen zu suchen. Im Gegensatz dazu steht die FTA-Analyse, bei der nach dem Top-Down-Prinzip nach unbekannten Ursachen und Parametern für gegebene Wirkungen gesucht wird.

Wesentlich für die HAZOP-Gefährdungsanalyse ist das Verständnis des Gesamtsystems und seiner Komponenten. Das HAZOP-Verfahren dient zur Entwicklung und Erstellung der Systemforderungsspezifikation sowie zur Analyse von Produktion und anderen Prozessbausteinen. Die Überprüfung der Anlagensicherheit ist ein essenzieller Prozess, um Normabweichungen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Ein multidisziplinäres Team von Experten kann so feststellen, welche Anlagenteile gegebenenfalls gewartet werden müssen und wo Sicherheitslücken bestehen. Die HAZOP-Methode ist ideal für systematische Qualitäts- und Effizienzsteigerungen im Unternehmen geeignet.

Ständige Sicherheitsbetrachtungen sind essenziell

 

Gerade in der Industrie ist eine ständige Sicherheitsbetrachtung von besonderer Wichtigkeit. Ziel ist ein sicheres Produkt, das in keiner Weise eine Gefahr oder negative Auswirkung für den Kunden und den Konsumenten darstellt. Mögliche Fehler bei der Arbeit und Risiken in Sachen Sicherheit müssen minimiert werden.

Es existieren viele verschiedene Verfahren, die systematisch Sicherheitslücken aufdecken und Gefahren eindämmen. Im Mittelpunkt steht HAZOP bzw. PAAG. Die HAZOP- oder PAAG-Analysemethode erkennt mögliche Abweichungen, über die dann systematisch Schritt für Schritt eine Bewertung erfolgt. Auf dieser Basis werden entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet. Mithilfe von PAAG/HAZOP können Störungen besser identifiziert werden, wodurch das technische Risikomanagement optimiert und auf den neuesten Stand gebracht wird. Das Erkennen von Fehlern bei technischen Werten verhindert mögliche negative Szenarien und ermöglicht so eine Fokussierung auf Maßnahmen zur Qualitätssteigerung. Quantitative Studien zeigen, dass sich die Anwendung dieser Methoden für Betriebe lohnt. Die HAZOP-Analyse ist ein effektives Werkzeug für Sicherheit und Betriebstauglichkeit.

Systematische Gefährdungsanalyse mittels HAZOP

 

Zentrales Element der HAZOP ist die Analyse von Systemen und einzelnen Komponenten. Das Ziel ist, die Funktionsfähigkeit des gesamten Prozesses zu überprüfen. Dazu sucht man nach Systemen und Teilbereichen, die nicht ordnungsgemäß oder gemäß ihrer Spezifikation funktionieren. Ziel der HAZOP-Analyse ist es, Gefährdungen für Betriebssysteme zu erkennen. Praktisch werden dabei Produkte inklusive Zubehör, Software, IT-Anwendungen und Produktionsprozesse untersucht. Dies umfasst auch Großanlagen, wie sie typischerweise in der Chemie-Branche vorkommen.

Die Chemie-Branche birgt spezifische Gefahren und Risiken. Um diese zu minimieren und einen reibungslosen Produktionsablauf sicherzustellen, ist eine systematische Risikoanalyse und -kontrolle wichtig.

Neben HAZOP wird auch die Hazard Analysis (HAZAN) eingesetzt. Diese Methode hilft, potenzielle Gefahren zu identifizieren und zu bewerten. So kann festgestellt werden, ob diese Gefahren akzeptabel sind oder ob Maßnahmen zu ihrer Minimierung oder Eliminierung erforderlich sind.

Unternehmen können so die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen bestimmen. Zu den betrachteten Elementen gehören einzelne Komponenten, Anlagenteile sowie spezifische Verfahrens- und Prozessschritte. Eine fundierte Dokumentation ermöglicht eine angemessene Systembewertung. Bei der Gefährdungsanalyse werden Fragen zu Ursachen und Folgen von Abweichungen behandelt. Diese beziehen sich auf die erwartete Funktionsfähigkeit eines Sicherheitssystems. Nach diesen Analyseschritten wird ein Maßnahmenkatalog zur Risikominderung erstellt. Dieser basiert auf den Prinzipien des Verfahrens und der IEC 61882. Der Prozess beginnt mit Planung, Diskussion und Vorbereitung. Es folgen die Durchführung und Untersuchung. Am Ende steht die Protokollierung der Ergebnisse.

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Aufbau einer HAZOP-Studie

 

Eine HAZOP-Studie ist eine gründliche Untersuchung eines Prozesses oder Systems. Hierbei werden potenzielle Abweichungen vom normalen Betrieb identifiziert und bewertet. Solche Abweichungen können Gefahren darstellen, die sowohl für die Umwelt als auch für die Mitarbeiter riskant sein können. Ein spezielles HAZOP-Team, bestehend aus Experten verschiedener Bereiche wie Produktion, Ingenieurwesen und Sicherheit, leitet die Untersuchung. Das Team entwickelt Maßnahmen, um die erkannten Risiken zu kontrollieren.

Für eine wirksame Risikobehandlung ist die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen entscheidend. Diese können die Einführung von Sicherheitsvorkehrungen, Schulungen für Mitarbeiter oder Änderungen am Prozess oder System beinhalten.

Wichtig ist die Erkenntnis, dass Risikoanalyse und -management fortlaufende Prozesse sind. Dazu gehören regelmäßige Kontrollen und Überprüfungen des Prozesses oder Systems. Ebenso notwendig sind wiederkehrende HAZOP-Studien. Sie garantieren, dass alle potenziellen Gefahren identifiziert und adressiert werden. Dies ist besonders relevant, da sich die Bedingungen und Anforderungen, vor allem in der Chemieindustrie, kontinuierlich wandeln.

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