In Corona-Krise auf Förderung von Digitalprojekten setzen
Ja, die Corona-Krise hat viel Schlechtes, aber auch hier und da Gutes befördert. Nach gefühlt jahrelangem Stillstand in der Digitalisierung, wird nun der Hebel umgelegt. Und das macht sich vor allem bei der Förderung von Digitalprojekten bemerkbar.
Welche Programme zur Förderung von Digitalprojekten gibt es?
War Digitalisierung vormals doch eher für Unternehmen aus eigenen Mitteln zu finanzieren, hat sich im Förderkatalog von Bund, Ländern und Kommunen seit 2020 der Fokus ganz klar auf die Förderung von Digitalprojekten verschoben. Man hat schon fast das Gefühl, ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man die Unterstützung nicht in Anspruch nimmt, weil mittlerweile so viele Programme existieren.
Programm „go digital“ zur Förderung von Digitalprojekten
Einer der derzeit größten und besten Förderungsmöglichkeiten für Digitalisierungsprojekte von Unternehmen ist das go-digital-Progamm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Mit dem Fördertopf „go digital“ unterstützt die Bundesregierung vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen (sogenannte KMUs). Förderberechtigt sind damit Unternehmen mit einer Betriebsstätte oder Niederlassung mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland. Weitere Bedingungen sind unter anderem: weniger als 100 Beschäftigte sowie maximal 20 Millionen Euro Jahresumsatz respektive Bilanzsumme. Diesen KMUs bietet das Programm einen Zuschuss von bis zu 16.500 Euro. Im Fokus der Förderung steht dabei eine Beratung von Handwerksbetrieben sowie der gewerblichen Wirtschaft für Fragen rund um Themen der IT-Sicherheit, digitaler Markterschließung sowie Digitalisierung der Geschäftsprozesse.
Mit „Überbrückungshilfe III“ in Corona-Zeiten Investitionen in Digitalisierung stemmen
Eine einmalige Förderung von Fixkosten zu 100 Prozent können Unternehmen im Rahmen der aktualisierten Fassung der Überbrückungshilfe III (Stand Januar 2021) geltend machen. Dies gilt bei einem durch die Corona-Krise bedingten Umsatzrückgang von 70 Prozent, wenn zudem die Rücklagen aufgebraucht sind. Und folglich die Bilanz keine Mittel mehr für Investitionen ausweist. In der Gastronomie können so Kassensysteme, Küchenmonitore, iPads oder Laptops förderfähig sein. Im Handel lassen sich ferner Investitionen in Online-Shops fördern. Die maximale Fördersumme beträgt 20.000 Euro. In den FAQs des Gesetzes heißt es wörtlich: „Förderfähig sind auch Anschaffungen und Erweiterungen von Aufzeichnungssystemen im Sinne des §146a Abgabenordnung.“
Regionale Programme zur Förderung von Digitalprojekten
Neben den bundesweiten Förderprogrammen bieten auch die Bundesländer zahlreiche Förderungsmöglichkeiten von Digitalisierungsprojekten an. Die Zahl der Programme sowie deren Ausgestaltung ist jedoch groß und recht unterschiedlich. Deshalb verzichten wir an dieser Stelle auf eine detaillierte Beschreibung und zählen stattdessen die uns bekannten Programme zur Förderung von Digitalprojekten auf:
Baden-Württemberg
- Innovationsgutscheine für kleine und mittlere Unternehmen
- Digitalisierungsprämie Plus
- Unternehmenswert Mensch Plus
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredite
Berlin
- Digitalprämie Berlin
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredite
Brandenburg
- Brandenburgischer Innovationsgutschein (BIG)
- Innovationen brauchen Mut (IbM)
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredite
Bremen
- Beratung kleiner und mittlerer Unternehmen
- Beratungsförderungsprogramm zu Digitalisierung und Arbeit 4.0
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredite
Niedersachsen
- Digitalbonus Niedersachsen
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
Sachsen-Anhalt
- Betriebsberatung / Coaching
- Investitionszuschuss zur Schaffung von Dauerarbeitsplätzen
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
Hamburg
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
- Gründungs- und Mittelstandsförderung
Mecklenburg-Vorpommern
- Förderung von Beratungen bei gewerblichen Unternehmen
- Digitale Transformation
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
NRW
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
- KMU-Beratung
- PROFI-Handwerk NRW
- Mittelstand Innovativ & Digital (MID) – Gutscheine
- Potentialberatung
- Regionales Wirtschaftsförderungsprogramm zur Schaffung von Dauerarbeitsplätzen
Rheinland-Pfalz
- Betriebsberatungen für Existenzgründer
- Betriebsberatungen für kleine und mittlere Unternehmen (Mittelstandsberatungsprogramm)
- BITT Technologieberatung
- Innovationsgutscheine
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
- DigiBoost
Saarland
- DigitalStarter
- Beratung von Existenzgründern sowie zur Unternehmensnachfolge (Beratungsprogramm Saarland)
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
Sachsen
- Mittelstandsförderung (Mittelstandsrichtlinie)
- Mittelstandsförderung – B.I.2 – Kurzberatung
- Mittelstandsförderung – B.I.3 – Betriebsberatung/Coaching
- Digitalisierung von Geschäftsprozessen (ausgeschöpft)
- Innovationsprämie
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
Schleswig-Holstein
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
Thüringen
- Digitalbonus Thüringen
- Innovationsgutscheine – Förderung von Forschungs-, Technologie- und Innovationsprojekten
- ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
Liste der Fördergelder ohne Gewähr, Stand April 2021
Wir unterstützen Sie gerne bei der Identifizierung eines geeigneten Förderprogramms für Ihr Digitalprojekt. Damit Sie auch in Zeiten der Krise die Segel neu setzen können.
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