Nativ oder hybrid: Welche Bauweise passt zur Ihrer App?

Egal ob zum Chatten bei WhatsApp und Co., zum Genießen von Musik bei Spotify und Apple Music oder zum Checken der Wetterprognose – Apps sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Dementsprechend gehören Apps für viele erfolgreiche Unternehmen heute gewissermaßen zur Grundausstattung. Doch auch wenn es von Außen nicht immer gleich ersichtlich ist, ist App nicht gleich App. Gerade in der Bauweise unterscheiden sich Applikationen zum Teil deutlich. Native und Web-basierte Lösungen bieten sich ebenso wie hybride Ansätze an. Doch auf welche Form sollte man bei der App-Entwicklung setzen? Wir stellen Ihnen die wichtigsten Bauweisen vor und vergleichen die Vor- und Nachteile.

Native App: Auf der Plattform zu Hause

Native Apps sind quasi die Eingeborenen eines Betriebssystems. Sie werden speziell für eine Plattform entwickelt und nutzen daher deren Ressourcen optimal aus. Dadurch punkten native Apps beispielsweise in den Bereichen Usability und Performance. Für Benutzer fühlen sie sich in der Regel flüßig und schnell an. Gerade die Benutzeroberfläche, das native User Interface, erleichtert die Bedienung. Darüber hinaus sind diese Systeme vergleichsweise sicher. Doch diese Vorteile haben auch ihren Preis. In diesem Fall entstehen diese im Rahmen der Software-Entwicklung. Durch den nativen Charakter ist individueller Code für jede einzelne Plattform notwendig. Dies führt zu einem vergleichsweise hohen Aufwand in Entwicklung und Pflege, da jeder Entwicklungsschritt für jedes Betriebssystem einzeln erarbeitet werden muss.

Web Apps: Von der Webseite zur App

Auf der anderen Seite des Spektrums liegen die sogenannten Web Apps. Grundlegend handelt es sich hierbei zunächst um eine Webseite. Diese wird mit Hilfe von Frameworks in die Hülle einer nativen App verpackt. Vorteil dieser Methode sind die geringen Entwicklungskosten. Es muss plattformübergreifend nur ein Code geschrieben werden, welcher durch das Framework in das Gewandt einer nativen App gehüllt wird. Die Entwicklung ist vergleichsweise einfach und schnell. Das User Interface kommt jedoch nicht an die Benutzeroberflächen der Alternativen heran. Nutzer merken meist schnell, dass die App nicht so smooth reagiert. Im Kern bleibt die Web App eine Webseite mit einigen Plugins. Aus diesen Gründen spielt die Web App heutzutage meist eine untergeordnete Rolle.

Hybride Apps: The best of both worlds?

Hybride Apps liegen als Lösung quasi zwischen nativen und Web Apps. Sie führen Elemente aus beiden Varianten zusammen. So bedienen diese Apps ebenso wie die Web-Varianten verschiedene Plattformen und müssen nicht für verschiedene Betriebssysteme komplett separat entwickelt werden. Auf der anderen Seite enthalten hybride Apps neben den HTML5-Elementen auch nativen Code und können so auch native Eigenschaften in die User Experience integrieren. Die Nutzung der App fühlt sich so natürlicher als bei der Web-Variante an. Zudem spricht die App Funktionalitäten der einzelnen Plattformen und Geräte gezielt an und kann diese so nutzen.

Fazit: Only siths deal in appsolutes

Nach diesem kurzen Überblick über die Optionen schließt sich quasi zwangsläufig die Frage nach der besten Alternative an. Doch während die Web Apps wie bereits dargestellt heute an Bedeutung verloren haben, stellt sich die Entscheidung zwischen nativen und hybriden Apps als deutlich schwieriger dar.

Native Apps sind in der Entwicklung und Wartung relativ teuer, bieten dafür aber die beste User Experience. Die Funktionalitäten der mobilen Endgeräte können hierbei direkt eingebunden werden und die Nutzung fühlt sich natürlich an. Hybride Apps kombinieren dagegen nativen Code mit HTML5-Elementen. Durch dieses anteilige Cross-Plattform-Develompent können Entwicklungskosten und Zeit eingespart werden. Andererseits erfordert die hybride Bauweise im Laufe der Zeit immer wieder Anpassungen an die einzelnen Betriebssysteme, etwa zur Sicherstellung der Performanz. Während die initialen Kosten also bei den nativen Apps höher liegen, kann sich das Verhältnis im Zeitverlauf angleichen.

Bei der Entscheidung zwischen nativen und hybriden Bauweisen kommt es somit letztlich immer auf den Kontext und die Anforderungen an. Native Apps oftmals die höhere Nutzerfreundlichkeit auf, hybride Apps schaffen es dank kürzerer Entwicklungszeit dagegen schneller auf den Markt. Am Ende des Tages hängt die Entscheidung also wesentlich davon ab, welcher Zweck mit dem Projekt verfolgt wird und welches Budget zur Verfügung steht.

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